Dienstag, 22. Januar 2013

Der Untergang des Abendlandes – ein Rant

Vielen meiner Journalistenkollegen wird ja zurzeit der sprichwörtliche Stuhl unter'm Arsch weggezogen. Nach der Frankfurter Rundschau hat es nun auch die Westfälische Rundschau erwischt. Nachdem die Redaktion im Ganzen rausgeworfen wurde, existiert das Blatt nur noch auf dem Papier (Vorsicht Ironie!) und wird mit Material aus anderen Zeitungen bestückt.

Das ist nicht nur traurig für die nun arbeitslosen Kollegen, sondern auch schlecht für alle die, die hoffen, einmal im journalistischen Bereich Fuß zu fassen. Warum soll ein Verleger einen/eine Nachwuchsjournallisten/in einstellen, wenn er sich aus einem wachsenden Pool erfahrener und verzweifelter Leute bedienen kann, die zudem ihre laufenden Kosten am Laufen halten müssen? Das ist zwar nicht nachhaltig, aber seit wann interessiert sich ein neoliberaler Kapitalist für Nachhaltigkeit?

Wer wissen will, wie sich eine rausgeworfene Journalistin fühlt, sollte sich solidarisch zeigen und sich den Blog von Angelika Beuter, ehemals Redakteurin bei der Westfälischen Rundschau anschauen.

Sachlichere Informationen zum Thema gibt es bei Meedia

Schaut es euch an und bezieht Stellung!

Samstag, 19. Januar 2013

Tolle Hobbit-Rezension auf Tintenklecksers Blog

(c) Dieter Schütz/pixelio

Bernd Badura hat auf seinem Blog eine wirklich lesenswerte Filmkritik zu Peter Jacksons Hobbit geschrieben, der ich nichts Wesentliches hinzufügen könnte, weshalb ich einfach auf Bernds Post verweise:


Also, wer sich den Film angeschaut hat, oder sich noch überlegt, das zu tun, sollte den Post lesen!

Mittwoch, 16. Januar 2013

Oh Gott, wer schreibt so'n Scheiß.


Ich fürchte nicht den Mann, der tausend Schläge einmal geübt hat. Ich fürchte den, der einen Schlag tausend Mal geübt hat.
- Bruce Lee


Der Autor starrte seinen Bildschirm mit einem Blick leeren Hasses an, betrachtete das 
unmögliche Geschreibsel, das er produziert hatte, sah den Cursor als blinkende Marke seines Versagens. Sie schien ihn herauszufordern:, "Nun komm schon, du Looser, schreib doch - am Besten was Vernünftiges, etwas, das jemand außer dir lesen will. Oder schaffst du das nicht?"

Mit Sehnsucht dachte er an die Weinflaschen in seinem Keller, die ihm schon oft Trost gespendet hatten, als ihm das Blatt angestarrt hatte. Heute war das weiße Blatt nicht sein Problem. Herrgott! Er war Schriftsteller und Schriftsteller schreiben, auch wenn's Scheiße auf Papier ist, verdammt. Außerdem waren ihm all die Kollegen eingefallen, die durch ein allzu inniges Verhältnis zum Alkohol zu Tode gekommen waren. - Er hatte jedenfalls keine Lust, am Ende seiner Kellertreppe gefunden zu werden oder sich beim Öffnen einer Weinflasche den Schädel an der Kante seiner Wohnwand einzuschlagen. "Manchmal muss man dem Pferd die Peitsche geben, vor allem, wenn man selbst das Pferd ist.", dachte er bei sich und schloss seine Augen. Als er sie wieder öffnete, begann er zu schreiben.

Mist ist der Dünger, auf dem Neues wachsen kann. Das gilt ebenso für den Garten wie auch für die Schriftstellerei. Man sieht allrdings meistens nichts davon, wenn man einem Schriftsteller zum ersten Mal in Form seiner Werke begegnet. Man sieht nur das fertige Produkt einer langen Entwicklung und ist schnell von dem Eindruck geblendet, den das Buch (hoffentlich) gemacht hat. Man sieht die vielen Fehlschläge, nicht zuende gebrachten Entwürfe und die Enttäuschungen nicht, die diesem einen Erfolg vorausgegangen sind. 

Tatsächlich ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die einen professionellen Schreiber von einem Amateur unterscheiden, ist, dass er auch dann weiterschreibt, wenn ihm seine Arbeit weder Freude noch Sinn gibt. Eine gute Möglichkeit, Durchhaltevermögen zu lernen bzw. zu beweisen, ist die Mitarbeit bei einer Zeitung. Dort muss man oft unter Zeitdruck über Dinge schreiben, die weder spannend noch im entferntesten literarisch anspruchsvoll sind, auch wenn man an ihnen nicht die Bohne interessiert ist - Die Sitzung des Kaninchenzüchter- oder Vorortschützenvereins sind Beispiele dafür. 

Ob man den Text nun mag oder nicht, für eine Zeitung zu arbeiten und damit einen festen Zeit- und in der Regel festen Textrahmen zu haben, erzieht nicht nur dazu, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sondern auch dazu, seine Vorstellungen vom idealen Text über Bord zu werfen. Man hat seine Fristen zu erfüllen, ganz gleich, was man von seinem Text hält. Eine ähnliche Haltung sollte man an den Tag legen, wenn man es als Autor ernst meint. 

Professionell zu sein bedeutet nicht, perfekt zu sein, sondern auch dann weiterzuarbeiten, wenn man denkt, dass das, was man zu Papier bringt, billiger Müll ist. Wie so oft ist das Ideal der Feind des Möglichen. Wir vergleichen uns selbst mit dem was wir sein wollen oder mit den Vorbildern, denen wir nacheifern, ohne darauf zu achten, was wir sind und an welchem Punkt unserer Entwicklung wir uns befinden. So zu handeln ist, als ob man an das Ziel einer Reise kommen, ohne einen einzigen Schritt gegangen zu sein oder so, als ob man Äpfel pflücken wollte, bevor man einen Baum gepflanzt hat. Stattdesse  sollte man sich auf das konzentrieren, was man eigentlich als Ziel im Auge gehabt hat: zu schreiben.

Einzig und allein die beständige Übung verschafft einem Autor das Wissen, das er braucht, um gut schreiben zu können. Dazusitzen und auf die Inspiration zu warten ist jedenfalls nicht hilfreich und führt zu nichts. Letztendlich ist jeder schlechte Text ein weiterer Schritt dahin, besser zu werden. Man sollte mit sich selbst nicht so hart ins Gericht gehen und froh sein, wenn man an einem schlechten Tag überhaupt etwas zu Papier gebracht hat, denn eine Reise von tausend Meilen macht man Schritt für Schritt.

Dienstag, 8. Januar 2013

Tipp für Schriftsteller und solche, die es werden wollen

Der Wissenschaftsladen Bonn bietet im Februar unter dem Titel »Sie haben eine Buchidee! So finden Sie einen Verlag« ein Seminar für angehende Schriftsteller an. Themen sind unteranderem die Programmgestaltung im Verlag, Welcher Verlag passt zu meinem Projekt, wie spricht man Lektoren an, wie gestaltet man ein Exposé, wie gestalten sich Honorare und Autorenverträge sowie Kontakte zu freien Lektoren oder Ghostwritern.

Der Schwerpunkt wird auf Sachbüchern liegen. Man sollte seine Buchidee zum Seminar mitbringen, damit man konkrete Fälle besprechen kann.

Seminar »Sie haben eine Buchidee! So finden Sie einen Verlag«, am 7.2.2013 von 10:00 bis 16:00 Uhr, Wissenschaftsladen Bonn, maximale Teilnehmerzahl: 15 Personen, Preis 145 € inkl. Verpflegung und Seminarunterlagen (105 € für Studenten und Arbeitslose). Weitere Informationen unter www.wilabonn.de/seminare

Freitag, 4. Januar 2013

Eigenlob zum Jahresanfang

Vier Entwürfe auf einen Streich

Man sagt ja, Eigenlob stinke, aber das muss einfach einmal sein. Ich habe noch vor Jahresende drei Projekte abschließen können, die mir schon längere Zeit auf der Seele gebrannt haben und das macht mich froh.

Da ist einmal das zweite Kapitel aus dem Buch Werke eines großen Meisters meines Freundes Bernd Badura, dann mein zweites Lektoratsprojekt, dass unter dem Titel Erstunken & Erlogen läuft und aus der Feder von Matthias Krause stammt. Beiden wünsche ich auch für 2013 gutes Gelingen und Erfolg.

Außerdem tritt mein eigenes Buchprojekt in die »heiße« Phase. Ich habe nun meinen definitiv letzten Entwurf (Nr. 4) abgeschlossen. Im Moment wird der Text gegengelesen und korrigiert. Wenn alles gutgeht, wird das Buch bis Juli veröffentlicht sein. Bis es dazu kommt, ist noch ein langer Weg zu beschreiten, das Cover muss gestaltet, der Text gesetzt und die Illustrationen gezeichnet werden, aber ich bin zuversichtlich, dass ich das Projekt bis Mitte des Jahres abgeschlossen haben werde. Der Text steht, und das ist das Wesentliche! Ach, bevor ich´s vergesse: Die Geschichte wird Jenseits der Schwarzen Berge heißen und ein Fantasy-Kurzroman sein. Veröffentlichen will ich den Text auf Amazon, da ich denke, dass das die einfachste Möglichkeit ist, den Text herauszubringen und zugleich weitgehend die Kontrolle über die Art und Weise zu behalten, in der der Text präsentiert wird.

Viel Glück und ein gutes Neues Jahr wünscht euch

Georg. 

Well done!